Coping

Coping bezeichnet die Fähigkeit, mit schwierigen Situationen umzugehen und Stress zu lindern. Der Begriff stammt von dem amerikanischen Psychologen Richard S. Lazarus, der untersuchte, wie Menschen Stressbelastungen effektiv bewältigen können.

Coping

In der modernen Forschung wird oft der Begriff Resilienz verwendet, um die psychische Widerstandskraft zu beschreiben, die es einer Person ermöglicht, sich nach Krisen und belastenden Lebenssituationen schnell zu erholen. Folgende negative und positive Situationen machen Coping häufig notwendig:

  • Tod eines nahestehenden Menschen
  • Verlust des Arbeitsplatzes
  • Scheidung
  • Heirat
  • Umzug
  • Geburt eines Kindes
  • Berufliche Veränderungen

Strategien zur Stressbewältigung

Lazarus und seine Mitarbeiter haben im Rahmen ihrer Forschungen drei unterschiedliche Arten von Coping bei Stress identifiziert. Beim problemorientierten Coping wird versucht, die stressige Situation zu verändern oder die Ursachen des Problems zu aufzulösen, indem zum Beispiel Aufgaben delegiert werden. Das emotionsorientierte Coping hingegen zielt darauf ab, unangenehme Emotionen, wie Angst oder Frustration, zu regulieren, ohne die Situation selbst zu verändern. Dies kann mithilfe von Entspannung, Akzeptanz oder Spiritualität erfolgen. Auch vermeidende Strategien, zu denen das Herunterspielen von Problemen, übermäßige Essen oder der erhöhte Alkoholkonsum zählen, gehören zum emotionsorientierten Coping. Zuletzt bildet das bewertungsorientierte Coping eine weitere Strategie zum Umgang mit Stress und fokussiert sich dabei auf eine veränderte Betrachtung der stressigen Situation. Der Perspektivwechsel ermöglicht neue Sichtweisen und Bewertungen der Situation, die letztlich den Fokus auf die eigenen Ressourcen lenken können, sodass nicht mehr das eigentliche Probleme im Mittelpunkt steht.

Gesundes und ungesundes Coping

Coping-Strategien können sowohl gesundheitsfördernd als auch schädlich sein. Gesunde Beispiele für emotionsorientiertes Coping sind Sport oder Entspannungsübungen. Im Gegensatz dazu greifen viele Menschen bei Stress zu schädlichen Bewältigungsmechanismen, wie Alkohol, Tabak oder ungesunder Ernährung, um unangenehme Gefühle zu dämpfen. Diese können jedoch langfristig gesundheitliche und psychische Probleme verursachen, zu denen beispielsweise Scham- oder Schuldgefühle zählen. Ein weiteres problematisches Muster bildet der Rückzug von Freizeitaktivitäten zugunsten der Arbeit, woraus eine soziale Isolation und ein erhöhtes Arbeitspensum resultieren. Diese Abwärtsspirale, die oft mit Schlafmangel und Missbrauch von Genussmitteln einhergeht, kann letztlich in eine Erschöpfungsdepression (Burnout) münden.

Problematische Coping-Strategien sind schließlich solche, die kurzfristig Stress lindern, aber langfristig die körperliche und psychische Widerstandskraft schwächen. Sinnvoll sind hingegen Bewältigungsstrategien, die nicht nur Stress abbauen, sondern auch die Resilienz fördern:

  • Aufgaben delegieren
  • Konflikte ansprechen statt verdrängen
  • Stressfördernde Werthaltungen (z.B. Perfektionismus) hinterfragen
  • Zeitfresser aus dem Alltag eliminieren
  • Sport und Bewegung als Ausgleich
  • Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen
  • Soziale Kontakte pflegen
  • Kreative Tätigkeiten oder Gartenarbeit

Coping als wichtiges Therapieelement

Die Fähigkeit, sich anzupassen und zu erholen, kann trainiert werden, indem man lernt, Gedanken, Gefühle und Handlungen flexibel zu handhaben und je nach Situation anzupassen. Ein wichtiger erster Schritt bei der Bewältigung von Stress innerhalb der Psychotherapie beinhaltet eine Bestandsaufnahme der eigenen Bewältigungsstrategien. Gemeinsam wird überlegt, welche Methoden beim Umgang mit Stress unterstützen und welche dabei hindernd wirken. Alternative Coping-Methoden, wie Entspannungs- oder Achtsamkeitsübungen, können in jedem Alter erlernt werden.

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